Sehen und gesehen werden. Lernen und weitergeben.

 

 

 

 

 

Darf ich mich vorstellen.

 

Von Beruf bin ich Behindertenpädagoge. Viele Jahre habe ich mit Wachkomapatienten sowohl ambulant als auch stationär gearbeitet. Später habe ich in ein Arbeitsfeld mit zum Teil sehr unorthodoxen aber direkten und ehrlichen Menschen gewechselt - Autisten.

 

In beiden Arbeitsfeldern habe ich gut beobachten gelernt, um kleine Veränderungen oder kommunikative Zeichen erkennen zu können. Diese Fähigkeit unterstützt mich in meiner Art zu fotografieren sehr. In meinen Bildern möchte ich Lebendigkeit so konservieren, dass sie in einem statischen Bild nicht gefangen, sondern für den Betrachter weiterhin sichtbar bleibt.

 

 

 


Über mich


 

Meine ersten fotografischen Gehversuche begannen im Jahr 2009. Sie fanden im öffentlichen Raum statt wie etwa auf dem La Strada Fest oder der Konzertreihe „Licht und Musik am Holler See“. Dabei ist es für mich besonders reizvoll, wenn ich von der jeweiligen Stimmung eines solchen Ereignisses eingefangen werde und unerwartete Szenen sich den Weg durch meine Linse bahnen. Besonders großes Glück empfinde ich, wenn Menschen die Szenerie bestimmen. Lebendig wirkende Menschen, die in ihren Alltag eingebunden sind.

 

Diesbezüglich sind Kinder dankenswerte Modelle, weil sie sich bis zu einem gewissen Alter natürlich vor der Kamera bewegen, selbst wenn sie bemerken, dass sie fotografiert werden. Daher gibt es unzählige Bilder von meiner Tochter beim Geigenspiel, auf dem Spielplatz oder beim Essen.

 

2010 erweiterte ich mein Spektrum, als ich die Kinder der Kinder- und Jugendkantorei Bremen (künstl. Leitung: Ilka Hoppe) während ihrer Generalproben fotografieren durfte. Ein Highlight, denn sie proben sowohl geschminkt als auch im Kostüm, sie arbeiten konzentriert und lassen sich von einem Fotografen nicht ablenken, selbst wenn man auf der Bühne dicht neben ihnen steht.

 

Für meinen Arbeitgeber durfte ich autistische Kinder während der Therapie porträtieren. Das ist besonders interessant, weil vielen von Ihnen die Bedeutung eines Fotoapparats nicht bewusst ist. Daher lassen sie sich mit ihren zum Teil bizarr erscheinenden Bewegungsmustern vor der Kamera ablichten.

 

Zunehmend begann ich auf Reisen zu fotografieren (Nordkap, Paris, Dänemark, Kuba, Marokko etc.) Doch mich interessierten weniger die Sehenswürdigkeiten als vielmehr die Menschen, die mir vor die Linse traten. Hieraus entwickelte sich meine Vorliebe für die sogenannten Streetfotografie.

 

Neben der Fotografie hat die Bildbearbeitung einen weiteren Stellenwert für mich bekommen. Während meine Bilder zunächst realitätsgetreu in ausgewogen wirkenden Farb- sowie Grautönen bearbeitet wurden, verwende ich heute Filter, um Bilder zu verfremden oder deren Stimmung zu verstärken.

 

Bei allen Möglichkeiten, die die Fotografie bietet, möchte ich ein Ziel nicht aus den Augen verlieren, dass meine Bilder im Auge des Betrachters lebendig wirken mögen.